Öffentlich-private Partnerschaften im Krisenmanagement gewinnen zunehmend an Bedeutung, unabhängig davon, ob sie von langer Hand geplant und strategisch aufgesetzt oder eher spontan und niederschwellig initiiert werden. In etlichen bisherigen Katastrophenlagen in Deutschland haben kommerzielle Akteure dabei mitgeholfen, Versorgungsengpässe zu überbrücken. So hat bspw. während der Flutkatastrophe in Passau im Jahr 2013 eine Molkerei Trinkwasser beschafft und Transportunternehmen haben in der ersten Welle der Covid-19-Pandemie ihre Fahrzeuge zum schnellen Transport von Masken und Desinfektionsmitteln zur Verfügung gestellt.
Trotz der guten Erfahrung sowohl in Deutschland als auch im internationalen Kontext, sind öffentlich-private Kooperationen nach wie vor eher selten anzutreffen und kaum systematisch erforscht. Dadurch haben Behörden und Unternehmen, die sich für diese Form der Zusammenarbeit interessieren und die Voraussetzungen dafür prüfen und schaffen möchten, nur wenige Anhaltspunkte und Informationen für die Planung.
Die vorliegende Broschüre soll sowohl Behörden als auch privatwirtschaftlichen Unternehmen eine Orientierungshilfe bieten. Sie stellt die wichtigsten Erkenntnisse aus den ersten drei Jahren des NOLAN-Projektes zusammen, wobei ein besonderer Fokus auf der Notfalllogistik liegt. Im Idealfall können Behörden- und FirmenvertreterInnen so ein besseres Verständnis der eigenen Möglichkeiten aber auch der Herausforderungen gewinnen, vor denen der jeweils andere Akteur steht. Darüber hinaus wird mit dem sogenannten Arbeitskreis Notfalllogistik ein erster Ansatz vorgeschlagen, wie öffentlich-private Partnerschaften in die Praxis umgesetzt werden könnten.